Es war wieder an der Zeit für einen Abstecher nach Kenia. Und so machten wir (Barbara Krohne und Helen Milkau) uns am 30.03. bis zum 7.4. wieder auf den bereits vertrauten Weg nach Kenia ins MCC.
Auch diesmal bringen wir den Regen mit, dachten wir zumindest. Doch wie sich herausstellte, hatte es schon mehrere Male vor unserer Ankunft geregnet und das Land in eine wundervolle saftig-grüne Landschaft verwandelt. So wie diesmal haben wir die Gegend nur selten vorgefunden. Zur Freude der Bevölkerung, die sogleich auf ihren Feldern pflanzten, was das Zeug hält. Auch unser „neuer“ Farmer Boniface, der die große Farm von unserem lieben Kimeu übernommen hat, hat nun fleißig zu tun. Tagelöhner, die sog. Casual Worker, unterstützen ihn hin und wieder bei der vielen Arbeit auf der Farm und so kann man langsam aber sicher deren Entwicklung sehen. Er ist sehr bemüht, das neue gewonnene Wissen über ökologische Landwirtschaft, was er u.a. von dem ehem. Praktikanten David vermittelt bekommen hat, zu erlernen und umzusetzen. Wir sind gespannt, was die Farm in den nächsten Monaten für unsere Kinder abwerfen wird und ob wir somit den hohen Kosten für Lebensmittel etwas entgegenwirken können. Eine Anschaffung bleibt uns jedoch nicht erspart; die eines zusätzlichen 10.000l Wassertanks (ca. € 1.000,–) , damit wir auch für die nächste Trockenperiod gut aufgestellt sind und diese kommt sicher. Dafür freuen wir uns über Eure spenden.
Die Kinder im MCC begrüßten uns wie immer mit voller Freude und konnten es kaum erwarten, dass wir früh aus den Betten gekrochen kamen. Viele der Kinder kennen wir noch von früheren Besuchen, einige Kinder sind uns neu und so ging das lustige Namenraten wieder von vorn los. Doch spätestens nach einer Woche hatten wir alle Namen wieder drauf. Am Sonntag gab es mit allen Kindern im Maisha Mazuri Partnerprogramm (außer denen in der Senior Secondary) einen sportlichen Nachmittag. Nach einem leckeren Mittagessen mit viel Obst zum Dessert wurden die Kinder auf ihr sportliches Talent sowie geschicktes Rätseln getestet. Es gab mehrere Gruppen und Stationen, an denen die Volunteers und die Social Worker mithalfen und am Ende wurde eine Siegergruppe gekrönt. Ein anstrengender aber schöner Sonntag, der mit Stockbrot und Würstchen am Lagerfeuer endete.
Insgesamt waren wir von der Atmosphäre und den Gegebenheiten im MCC positiv überrascht. Natürlich vergleicht man es immer mit früheren Besuchen. Die Heimkinder (32) machten einen sehr entspannten Eindruck, das Mitarbeiterteam besteht zu großen Teilen aus den gleichen Personen, was für das ganze Team gut ist. Auch die Kommunikation untereinander war gut. Nur, dass es seit kurzem eine neue Heimmutter gibt, war uns neu. Das MCC und die Außenanlage des MCC befinden sich in einem guten Zustand. Natürlich gibt es immer noch leidige Themen wie Mülltrennung & Plastik sammeln, Wasserhaushalt & Wasserbewusstsein schaffen und das große Thema der Reparaturen und Instandhaltung, aber auch hieran wird gearbeitet, auch dank unserer tollen Volunteers, die zahlreich wieder vor Ort sind und das Team unterstützen.
Die restlichen Gebäude der Boarding Schule für die Academy of Maisha Mazuri sind soweit fertiggestellt, gleiches gilt für die große Außenküche. Was jetzt noch fehlt ist die komplette Inneneinrichtung der Internatsgebäude, die wir schnellst möglich noch finanziert bekommen müssen, um die Anzahl der Schüler in einem Schlafraum zu reduzieren und weitere Schüler für die Secondary Schule zu begeistern. Das Sportangebot wächst, die Teams im Fußball, Volleyball aber auch im Tischtennis batteln sich mit anderen Schulen und können erste Erfolge aufweisen. Außerdem versuchen wir mit zwei „Workshops“ (praktischen Übungseinrichtungen) im Home Science und IT Bereich, die Schule attraktiver zu gestalten und weiteres Einkommen zu generieren. Eine Baking Session habe ich dazu mit den Schülern der Form 3 und 4 abgehalten, was allen sichtlich Spaß gemacht hat und mit durchaus vorzeigbaren, leckeren Ergebnissen. Einen IT Workshop mit ersten Kursen in der Anwendung von Microsoft-Programmen soll es in den April-Ferien geben.
Der Kindergarten, der früher im MCC angegliedert war, ist seit 2022 offiziell in die Primary School of Maisha Mazuri integriert. Er ist behelfsmäßig in zwei sehr kleinen Zimmern untergebracht, da die zwei großen Räume leer stehen müssen, um sie als vorgehaltene Laborräume für die junior secondary school präsentieren zu können, wenn die staatliche Kontrolle kommt. Das ist wirklich ein trauriger Wahnsinn, aber leider die Realität. Wir hoffen, dass sich dahingehend bald etwas ändert und der Kindergarten wieder sehr viel mehr nach unseren Vorstellungen gestaltet werden kann, zur Zeit wird Unterricht nach Vorschrift gemacht.
Alles in Allem hatten wir eine schöne Zeit im MCC. Es ist immer wieder anstrengend, da wir so viel wie möglich in diese eine Woche packen möchten. Es ist aber auch immer wieder so gut, mit den einzelnen Mitarbeitern persönlich zu sprechen, ihre Wünsche & Ideen, aber auch ihre Ängste oder Sorgen zu hören. Vor allem war es spannend, im großen YSK Meeting (Youth Support Kenya – Dachorganisation unter der Leitung von Jimmy Kilonzi) einmal zu sehen, wie mittlerweile alle Projekte wie Rädchen ineinandergreifen, von Kindergarten bis Skills Center. Natürlich klemmen diese Rädchen hier und da noch und ja, es bedarf noch viel Zeit, Geduld und Geld, um alles ins reibungslose Laufen zu bringen. Aber wir können mit Überzeugung diesmal sagen, dass wir mit einem positiven Eindruck und neuer Motivation das MCC verlassen haben. Wir freuen uns nun auf unseren kenianischen Besuch unserer Sozialarbeiterin Mercy sowie dem Schulleiter der Senior Secondary School Nicholas, die uns die nächsten 10 Tage hier in Deutschland besuchen kommen. Auch für Sie hat der Verein wieder ein schönes Programm zusammengestellt, u.a. mit vielen Schulbesuchen, bei denen sie wieder Vorträge halten, ihre Aufgaben und unsere Projekte vorstellen werden.