In diesem Monat ist vor allem viel auf der Shamba passiert! Die Bohnen und Linsen wurden geerntet, Felder wurden umgegraben und die Fundamente für die Wassertanks werden gerade gebaut. Wir konnten sogar erstmals Teile des Ertrags verkaufen. Weiterhin wurden Jahrespläne für den Anbau der Flächen erstellt und Menschen aus der Community („Casuals“) helfen Boniface, dem Farmer, bei den Arbeiten. Durch die Arbeitsplätze, die dadurch geschaffen werden, wird sich so gegenseitig unterstützt!
Ein Herzens-Projekt ist die „Library“ – eine Bibliothek für die Kinder. Diese lieben das Lesen und freuen sich jeden Abend, wenn wir ihnen Bücher geben. Unsere Vision: ein Ort in dem alle Bücher frei zugänglich sind, mit der Möglichkeit Bücher für einige Tage auszuleihen. Nach ausführlicher Diskussion legten wir erst einen Raum fest, der aktuell noch als „Store“, also Vorratskammer für Hausmutter und –Vater dient. Diesen verlegen wir in einen bisher ungenutzten Raum, der dafür etwas renoviert wird. Die größte Herausforderung bei diesem Projekt war überraschend: den Akkuschrauber repariert zu bekommen um Regale ab- bzw. aufzubauen. Zwei Wochen nachdem die Library läuft mussten wir schon umziehen in das Gebäude des alten Kindergartens, wo sich die Kinder jetzt abends gemütlich mit Büchern auf die Couch kuscheln.
Jeden Montag begleiten wir die Kinder zur Primary School, wo wir den „Guidiance and Councelling“ Unterricht übernehmen, die 15 Minuten schauklige Busfahrt entfernt liegt. Was das bedeutet wurde uns erst klar, als uns 90-125 Schüler*inne-Augenpaare erwartungsvoll ansahen und wir diese ALLEINE unterrichten sollten. Das Kunstprojekt für die jüngeren Klassen sorgte für einen Farbkleks an der Wand. Nachdem ein Paar bekannte Künstler vorgestellt wurden und wir über die Vorteile des Malens gesprochen hatten, durften sich die Kinder selbst ausprobieren. Die Ergebnisse sind wunderschön und vor allem bunt!
Die älteren Klassen hatten zeitgleich Aufklärungsunterricht. Wir erarbeiteten in kleinen Gruppen Themen wie die „Gefahren von Drogenkonsum“, „Veränderungen des Menschen während der Pubertät“ und „Geschlechtskrankheiten und Verhütung“. Die Schüler*innen waren sehr interessiert und stellten spannende, kulturbedingt auch überraschende Fragen, wodurch lange lebhafte Diskussionen entstanden.
Am Dienstag steht dann der „Guidiance and Councelling“ -Unterricht, direkt neben dem MCC, an der Secondary School an. Hier sind die Schüler*innen schon älter (16 – 19 Jahre) und die Bedürfnisse anders. Als erstes Thema wünschten sich die Schüler*innen „Peer Presure“, welches wir in kleinen Gruppen von maximal 15 erarbeiteten.
Joseph und Mercy (die Sozialarbeitenden) ermöglichten uns die wertvolle Erfahrung sie bei „Homevisits“ zu begleiten. Hier werden die „Guardians“, also die gesetzlichen Vertreter der Kinder, besucht, um den aktuellen Gesundheits- und Finanzstatus abzufragen. Das sind meistens entfernte Verwandte oder Nachbarn. Oft stehen diese Familien vor schweren Herausforderungen, leider auch gesundheitlich. Das MCC unterstützt auch die „Guardians“, um nachhaltig Stabilität in das Leben der Kinder zu bringen. Dafür wird Vieh (Ziegen, Hasen oder Hühner) gespendet, mit dem die Familien eigenständig züchten und verkaufen können.
Bei uns im MCC kümmert sich Emma um das Vieh und den „Kitchen garden“. Wir helfen ihr so gut wir können und lernen einiges über Feldarbeit und den Umgang mit Tieren. Auch Julius, unser Koch, freut sich über regelmäßige Hilfe in der Küche. Tomaten und Zwiebeln werden geschnibbelt, Tee oder Porridge gekocht und es steht eigentlich immer etwas zum Abspülen bereit.
Ein Küchen-Projekt in diesem Monat war das „Fine Dining“. Für dieses Event mussten wir erstmal Gabeln kaufen, die bisher keiner vermisst hatte. Außerdem darf bei so einem Event die Dekoration auf den Tischen nicht fehlen. Uns geht es hier darum, den Kindern beizubringen, wie man sich in einem Restaurant benimmt, wie beispielsweise bei den heißgeliebten Ausflügen ins Schwimmbad. Zur Abwechslung zur kenianischen Küche bereiteten wir Pasta mit Tomatensauce. Ungewollt griffen wir beim Einkauf nach einer Tomatensauce mit süß-sauer Geschmack, was den Kindern glücklicherweise gerade recht kam. Das Essen hat also zumindest ihnen gut geschmeckt. Dazu noch ein bisschen Musik und der italienische Flair war geschaffen.
Vor den Mahlzeiten fällt auf, dass der „Workshop Händewaschen“ dringend aufgefrischt werden muss. Jetzt erinnern bunte, selbst gemalte Plakate über den Waschbecken daran Seife zu benutzen und gründlich die Hände zu waschen.
Als weitere Projekte hatten wir das Türenschleifen, -streichen, -lackieren im Untergeschoß. Wir müssen zugeben, dass hätten wir uns nicht so arbeitsaufwändig vorgestellt! Außerdem bekommt jedes Kind einen Memory-Umschlag, wo sie ihre Fotos und kleinen Schätze aufbewahren können. Von uns gibt’s schonmal Stifte und Radiergummis.
Dank großzügiger Spenden aus Deutschland konnten wir bereits einige Anschaffungen machen. Wie bereits erwähnt, kauften wir Gabeln, Pasta und Sauce für das „fine dining“ und ab und an gibt es Bananenmilch, Kuchen oder Erdnussbutter zum Nachtisch. Außerdem gab es für jedes Kind einen Zahnputzbecher, Nagelknipser und für jedes Zimmer einen Mülleimer. Ein großes Projekt war der Austausch durchgelegener Matratzen sowohl für die Kinder als auch für die Angestellten. Um den neuen Casual-Plan der Shamba zu visualisieren, bekommt Boniface unser Farm-Manager ein Magnetboard mit Whiteboardmarkern und Magneten. Außerdem freut er sich über neue Wasserschläuche. Für die Bibliothek sind Tische und ein Sofa bestellt, wo es sich die Kinder gemütlich machen können. Außerdem braucht der Raum dringend mehr Licht; die Lampen sind unterwegs. Im Gemeinschaftsraum glänzen jetzt ein neues Pinnboard und gerahmte Bilder bringen Gemütlichkeit in den Raum. Jackson, unser Hausvater, übt abends fleißig mit den Kindern das Gitarre spielen. Also kauften wir eine Kindergitarre, auf denen sie jetzt fröhlich klimpern. Julius, unser Koch, braucht zum Holzspalten eine neue Säge, sowie eine Axt und einen Keil. Auch unsere Hausmutter Susan kann sich freuen, denn im neu organisierten Store glänzen jetzt Körbe um Ordnung zu schaffen.
Ein großes Highlight war das „Youth Support Kenya“ – Fußball Tounier, an dem alle 4 Standbeine des YSK ehrgeizig gegeneinander angetreten sind: das MCC, die Primary School, die Secondary School und sogar das Skill Center kämpften um die heißersehnten Pokale. Mit über 300 Teilnehmenden und mehr als 20 Spielen je 15 Minuten war jede Menge Spaß und Unterhaltung geboten. Für genug Energie zum Spielen gab es Soda, Wassermelone und Glukose-Pulver für alle. Nach einem emotionalen Siebenmeterschießen entschieden Skill Center, die MCC-Boys, Secondary -Girls und MCC-Girls die Titel in ihrer Altersgruppe für sich.
Zum Abschluss können sich die Kinder noch über einen Ausflug ins Freibad freuen, wo neben dem Plantschen noch die erlernten „fine-dining-skills“ auf die Probe gestellt werden.
Asante Sana für die tolle Zeit!
Christian, Maria, Antonia und Anna