2019-06: Praktikumsbericht Xaver, Mathilda und Hanna

Karibu Kenia!

Xaver und Mathilda sind Mitte Mai im MCC angekommen und hatten sich so schon  etwas  eingelebt  als Hanna Ende Mai ankam. Durch den herzlichen Empfang  der  Kinder  und Mitarbeiter*innen  und der freundliche Atmosphäre haben wir uns schnell  willkommen  und wohlgefühlt. Nachdem wir  uns mit der Umgebung und den täglichen Aufgaben vertraut gemacht haben, haben Mathilda und Hanna mit den Sozialarbeitern Mercy & Joseph einen Arbeitsplan erstellt, welcher uns in den Heimalltag einbindet. Xaver hatte zwischenzeitlich schon mit einigen Projekten für die Shamba (Farm) und die Secondary School begonnen.

 

Heimalltag, Aufgaben und Projekte

Hanna: Meine täglichen Aufgaben bestehen darin, die Primary School und den Kindergarten zu unterstützen. Ich helfe den Kindern bei Schulaufgaben, spiele mit ihnen oder bastel (z.B. Armbänder).  In der letzen Schulwoche vor den „midterm“ Ferien wurden

Examen geschrieben. Vom Kindergarten bis zur 8. Klasse büffelten die Kids jeden Tag an den Aufgaben. In den Ferien  konnten  wir dann mit dem neuen CD-Player jeden Abend englische Übungen zum Hörverstehen mit den Kindern machen. Wir haben sie in kleine Gruppen eingeteilt, so konnten sie sich super auf die Texte konzentrieren. Da die Kinder total begeistert von den Audios waren, wollen wir diese auch in Zukunft in den MCC Alltag integrieren.

An den Wochenenden bestehen unsere Aufgaben darin, zu putzen, beim backen von Chapatti und Mandazi zu helfen und uns, wie unter der Woche auch, um die Tiere  zu  kümmern,  gefolgt  von  einigen Ausflügen zur Shamba, mit jeweils einem Sack Komposterde auf dem Rücken. Vor allem aber stehen Outdoor-Spiele auf der To-do-Liste.

Der Sonntag ist ein besonderer Tag: die Kinder ziehen sich schöne Kleider an und  gehen alle  in  die nicht weit entfernte Kirche, in der ein musikalischer Gottesdienst stattfindet. An einem Sonntag  wollten wir den Kids die europäische Küche näherbringen und haben mit ihnen Kartoffelbrei gekocht und Salat gemacht. Es wurde alles ratze putze leer gefuttert und alle wurden einigermaßen satt.

Das vorletzte Maiwochenende war ein sehr belebtes Wochenende. Wir bekamen Besuch vom Integrity Club der Machakos Secondary School, eine Art AG. Es war ein sehr aufregendes Treffen mit

Singen, Tanzen, Beten, Fußballspielen, Essen, vielen Süßigkeiten und anderen Mitbringsel. Die Kinder genossen die Aufmerksamkeit und die lustige Atmosphäre. Am Wochenende darauf kamen Menschen vom Skills-Center vorbei um den Mädels, wie alle vier Wochen, die Haare zu flechten.

Auf der Shamba haben wir außerdem das Gitter der Trockengestelle angestrichen. Wo wir schließlich auch eifrige Hilfe von den Kindern bekommen  haben. Nach der Arbeit wurden alle mit Zuckerrohr belohnt.

 

Mathilda: Die alltäglichen Arbeiten in der Shamba beinhalten in der letzten Zeit hauptsächlich das regelmäßige Bewässern der Felder mit Flusswasser (aufgrund der kargen Regenzeit mit nur wenigen Regentagen hat die Region mit einer großen Wasserknappheit zu kämpfen), Futter für die Kuh zu schneiden und zurück zum Heim zu tragen und das Ernten von Gemüse wie Auberginen, Paprika, Sukuma Wiki und Amaranth. Im Heim gilt  es  die Ziegen,  Kaninchen  und Hühner  zu versorgen  und die Ställe zu reinigen.

Zudem haben wir einige Felder auf der Farm und auch in  Heim  Nähe  neu  mit  Sukuma,  Tomaten, Okra, Erbsen, Rettich, Amaranth und Zwiebeln bepflanzt. Beim Unkraut hacken bekamen wir tatkräftige Hilfe von einigen Müttern aus der Community, den Kindern aus dem Heim und auch einer Landwirtschaftsklasse aus der High School.

In der Shamba konnten  wir vor kurzem  die ersten  Kaffeebohnen ernten und sind optimistisch, dass  die Bäume sich gut entwickeln. Vermehrt haben wir Kräuter wie Fenchel, Rosmarin und Thymian geerntet und diese wieder auf den Speiseplan geholt. Die Köchin hat die Impulse gut aufgenommen und auch mit der Kräuterspirale, in der ich Unkraut gehackt und neue Koriander- und Fenchelsamen ausgebracht habe, sollten auch weitere Kräuter gut integriert werden können.

Da es bei den Kaninchen einen ziemlich großen Überschuss an männlichen Tieren gab, wurden an den letzten Wochen einige Karnickel geschlachtet. Jetzt haben wir wieder ausreichend Platz in den Käfigen und können hoffentlich wieder mehr Junge aufziehen. Einige der letzten Würfe hatten nicht überlegt, was vermutlich auf den Platzmangel, der auch zu Stress unter den Tieren geführt hatte,  zurückzuführen ist.

Den Hühnerstall habe ich mit Sägespäne eingestreut und auch eine Liegefläche im Kuhstall mit Stroh ausgelegt, was zu mehr Sauberkeit und einer erleichterten Reinigung führt. Da die Hühner schon recht alt sind, sollen auch diese bald geschlachtet werden und neue, junge Legehennen aufgestellt werden. Die Suche gestaltet sich gerade aber noch recht schwierig, da es einen Krankheitsausbruch in der Umgebung gab und wir aufpassen müssen, dass wir uns keine kranken Tiere anschaffen.

 

Xaver: Mein Tag beginnt damit, die Ziegen zu melken und sie auf  die Weide  zu bringen. Abgesehen von einigen Streitereien mit dem Ziegenbock gab es keine Komplikationen. Zu  meinen  ersten Projekten gehörten u.a. das Aufbauen einiger Regale im Lehrerzimmer der Secondary School, gefolgt von einem Stockbett, Tisch und Sitzecke in der Shamba. Die Bearbeitung des Holzes kann das ein oder andere Mal eine echte Herausforderung sein. Momentan baue ich einen weiteren Hasenstall, in dem die trächtigen Kaninchen ungestört ihre Jungen zur Welt bringen können. Zwischendrin kümmere ich mich um kleinere Reparaturen und Hilfsmittel im Alltag (Messerblock, Melkschemel, Hühnerleiter).

 

Aktuelles im MCC
Zurzeit ist eine neue Outdoor-Küche in Planung. Sie beinhaltet zwei Lagerräume,  bzw. Vorratskammern, eine Küche und evtl. eine Sitzecke. Die ersten Löcher wurden schon  geschaufelt. Xaver beschäftigt sich zurzeit mit der Holzkalkulierung und Umsetzung des Daches. In den letzen Tage hatten wir außerdem wenig Sonne, was dazu führte, dass teilweise nicht genug Strom und Wasser da waren, da die Strom- und Wasserpumpe mit Solarenergie betrieben wird. Wir  mussten  alle  für ein paar Tage mit sehr wenig Wasser auskommen, was vor allem in der High School, bei der Bewässerung des Gemüses und der Versorgung der Tiere zum Problem wurde.

 

Ausflüge
Mathilda und Hanna waren ein Wochenende in Mombasa und Kalifi an der  Küste.  Das  hellblaue Wasser und die unendlich weißen Sandstrände sind wunderschön und versprechen eine erholsame, entspannte Abwechslung zum MCC Alltag. Wir haben uns die  Ruinen  einer  alten  portugiesischen Stadt bei Watamu angeschaut, sowie die Festung Fort Jesus in Mombasa. Außerdem planen wir in den kommenden Wochen eine Wanderung und eine Safari im Massai Mara.

Nun ist ca. die Hälfte unseres Aufenthaltes in Kenia vorbei. Wir finden uns mittlerweile gut zurecht, kennen unsere Aufgaben und fühlen uns als ein Teil der MCC-Family. Wir sind auf den zweiten Teil unseres Aufenthaltes gespannt und freuen uns euch davon zu erzählen. Liebe Grüße!

Mathilda, Xaver und Hanna

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