(Lisa) Mein letzter Monat beginnt und mit den neuen Volunteers Britta und Flo haben wir neue Projekte geplant und umgesetzt. Mit Hilfe von ihnen konnte ich das Projekt “Ausflug Swimming Pool” umsetzten.
So sind wir Sonntag Morgen nach der Sonntagsschule mit den Kindern aus dem Kinderheim und den Kindern aus der Community, die auch von MCC betreut werden, in die nahe gelegene Savanna Lodge in Nguluni zum Schwimmen gefahren. Wir hatten ca. 50 Kinder im Gepäck, die alle sehr aufgeregt und begeistert auf den Tag hin gefiebert haben. Nachdem alle Busse mit den Kindern angekommen sind, haben wir uns in Badesachen geworfen. Anders als in Deutschland, tragen die Kinder hier Leggins und T-shirts und zeigen kaum Haut. Wir haben den Kindern versucht das Schwimmen und vor allem das floaten an der Wasseroberfläche beizubringen. Es wurde viel geplanscht, gelacht und geschwommen. Nachdem die Kinder langsam hungrig wurden gab es noch für alle Chicken, Chips und Soda. Nach dem Essen kam auch nochmal die Frage „Können wir nochmal in den Pool gehen?“. Sie wollten nicht mehr gehen. Wir konnten einen wundervollen Tag, ohne Zwischenfälle genießen.
Zudem haben die Kinder auch Britta und Flo das Chapati backen beigebracht und wir hatten eine Menge Spaß bei guter Musik. Auch wenn’s anfangs nicht richtig hin haut: Übung macht den Meister!
Da einige Kids Schwierigkeiten mit Lesen, ABC und Rechnen haben, haben wir mit den Kindern die Pinnwand mit einem neuen selbst gemachten Buchstaben- und Zahlenposter bestückt. Diese dienen der Wiederholung und als Hilfestellung. Zudem haben wir auch eine Landkarte ausgemalt, die die einzelnen Kontinente zeigt und welche Tiere darauf leben. Um den Ausgleich zwischen Lernen und Bewegung zu schaffen, lag unser Fokus auf verschiedenen Sportaktivitäten. Aus selbstgebastelten Springseilen spielten wir beispielsweise verschiedene Spiele und tanzten zu “Pamela Reif Workouts”.
Mitte März ging es dann für Flo und mich auf eine Safari und nach Mombasa und Britta hielt die Stellung.
(Britta) Als Flo und Lisa sich auf ihre Reise aufbrachen, habe ich, Britta, zunächst erwartet, dass ich alleine mit mehr Schwierigkeiten zu kämpfen haben werde. Das hat sich glücklicherweise nicht bestätigt. Das tolle an der Zeit alleine mit den Kindern ist, dass ich den Kindern so viel näher kommen konnte und die Zeit mit ihnen intensiver erlebte.
Während der Zeit, in der die anderen beiden Reisen waren, hat es das erste Mal nach langer Trockenzeit geregnet. Aufgrund von beispielsweise Regen kommt es vor, dass der Gottesdienst am Sonntag hier ins MCC verlegt und von den Kindern geleitet wird. Die Kinder fangen an zu trommeln und verschiedene Lieder auf Englisch und Kiswahili zu singen. Dazu kommt meist noch Klatschen oder dass sie ihre Jacke dazu benutzen, wie ein Lasso in der Luft zu schwingen. Ich finde es immer wieder aufs Neue beeindruckend und faszinierend zu sehen, wie sich der kenianische Gottesdienst vom Deutschen unterscheidet und wie viel Spaß die Kinder dabei haben.
Was mir immer wieder auffällt ist, dass die Kinder am liebsten stundenlang ihre Zeit mit Musik hören und tanzen verbringen könnten. Da hört man dann ganz schnell sowas wie „Please can I put music?“ Am liebsten würden sie alle als erstes mit ihrem Musikwunsch dran kommen. Nach der Schule müssen aber auch die Hausaufgaben erledigt werden. Dabei finde ich es erschreckend zu sehen, wie groß die Differenz des Bildungsstands zwischen Kindern in gleichen Klassen ist. Es ist immer wieder ernüchternd, wenn es bereits beim Alphabet bzw. bei der Aussprache der Buchstaben Schwierigkeiten gibt. Auch Kopfrechnen lernen die Kinder nicht in der Schule, wodurch die Unterstützung beim Lernen mühsam sein kann und viel Geduld erfordert. Umso mehr freue ich mich dann über die kleinen Erfolge der Kinder.
Bei neuen Spielen wie beispielsweise Zeitungsschlagen oder Kartenrutschen haben die Kinder super viel Freude. Zuerst stieß ich auf eher wenig Motivation der Kinder. Doch als die anderen Kids sahen, wie viel Spaß die Kinder bei den Spielen hatten, wollten sie auch mitspielen. Anfangs war es etwas chaotisch, doch nach kurzer Zeit haben die Kinder die Regeln verstanden und haben sehr viel gelacht.
(Lisa) Zurück im Kinderheim, wurden wir von den Kindern herzlich begrüßt, die zum BodaBoda freudeschreiend angerast kamen. Wir durften eine unglaubliche Safari genießen, bei der wir alle big Five sahen, ein Masai-Dorf besuchten und auch einen Kill bestaunten. Nach der Safari waren wir noch in Mombasa und lernten wir einen ganz andren Lebensstil, ein ganz anderes Klima und eine andere Landschaft kennen. Kenia hat einfach unglaublich viele Seiten zu bieten!
Auf der Schamba haben wir den neuen Pflug ausprobiert, der von zwei Ochsen gezogen wird. Wir hatten erst Schwierigkeiten, da durch die Regenzeit der Fluss wieder gefüllt ist und die Ochsen diesen zuerst nicht überqueren wollten. Nach viel Geduld, mehreren Anläufen und Hilfe von Boniface, dem Farmer, haben sie den Fluss überquert. Auf der Farm pflanzten wir Zwiebeln und Ananas an und bestaunten die Bananenpalmen, welche durch den vielen Regen immer grüner werden.
Nach langem Warten zog endlich eine neue Matron, Nancy, ins MCC ein. Dadurch ist Jackson mehr entlastet und die Mädchen haben wieder eine konstante weibliche Bezugsperson. Nancy können sie ihre Ängste und Sorgen anvertrauen und sie hilft ihnen beim Waschen der Klamotten und anderen Herausforderungen.
Da die Mülltrennung vor allem bei den kleineren Kids immer wieder eine Schwierigkeit darstellt bzw. in Vergessenheit gerät, haben Britta und ich nochmals spielerisch die Mülltrennung mit Hilfe eines selbstgebastelten Plakats wiederholt und die verschiedenen Produkte den richtigen Mülleimern zugeordnet.
Bei einem Ausflug nach Nairobi haben wir die Elefantenwaisenauffangstation und das Giraffenhaus besucht. Dort konnten wir gespannt bei der Fütterung der Babyelefanten zusehen und die Giraffen haben uns aus der Hand gefressen. Beides ist definitiv einen Besuch wert!
Für den letzten Abend war nochmal gemeinsames Spaghetti-Kochen angesagt. Wir kamen voll bepackt, mit diesmal 10 kg Nudeln, 10 l Soße und verschiedenem Gemüse auf dem BodaBoda von Tala zurück. Die Kinder freuten sich riesig und haben direkt mit angepackt. Gemeinsam haben wir eine super große Menge an Nudeln und Soße gekocht, die unerwarteter Weise ratz fatz weg war.
Am Tag der Abreise haben wir auch noch Pfannkuchen gemacht. Alle Kinder reißen sich um die Arbeit und möchten alles selbst zubereiten, was leider nicht ganz einfach zu koordinieren ist. Die mit Marmelade bestrichenen Pfannkuchen wurden schneller verspeist als wir gucken konnten. Alle waren gierig auf mehr, sogar den Mitarbeiter*innen hat es geschmeckt und mit „so sweet“ kommentiert.
Ich habe meine Zeit unfassbar genossen, sehr viel von den Kids gelernt, mich mit kenianischer Korruption auseinandergesetzt und bin durch verschiedene Herausforderungen gewachsen. Ich hoffe ich kann irgendwann einmal zurück kommen und hoffe Britta und Florian dürfen genauso tolle Erfahrungen sammeln und die Zeit genießen! Asante Sana
Lisa